Kaffee-Genießer in Hamburg mit Kaffee-Produzenten in Nicaragua, Mexiko und Guatemala.

Deutschlands Nr. 1.

Weltweit arbeiten Millionen Kaffeebäuer*innen, um den globalen Kaffeedurst zu befriedigen. Die empfindlichen Bohnen sind nach Erdöl das wichtigste (bzw. umsatzstärkste) Handelsprodukt. In 80 Ländern rund um den Äquator, besonders in Lateinamerika und Afrika, wächst Deutschlands Volksgetränk Nr.1, von dem bei uns täglich 320 Millionen Tassen genossen werden. Nur diejenigen, die "Coffea arabica" ("Arabica") und "Coffea canephora" ("Robusta") pflanzen, pflegen und pflücken, spüren oft nichts vom Verwöhnaroma. Weil ihre Arbeitsbedingungen und Rechte in der Abhängigkeit von transnationalen Konzernen nicht selten zermahlen werden.

Börsenware, böse Folgen.

Als Welthandelsgut ist Kaffee eine Börsenware, deren Preis nicht nur von Angebot und Nachfrage, sondern ebenso von Spekulation und Profitstreben bestimmt wird.
 
Wie auch andere Lebens- und Genussmittel wird Kaffee an der Börse gehandelt. Im Oktober 2001 erreichte der Weltmarktpreis für Kaffee seinen historischen Tiefstand: Mit 40 US-Cent pro Pfund lag er weit unter den Produktionskosten von Kaffee. In der Folge mussten viele kleine KaffeeproduzentInnen ihre Kaffeepflanzungen aufgeben, um ein Auskommen in den Städten oder außerhalb ihres Landes zu suchen. Um einer derartigen Entwicklung entgegen zu wirken und die betroffenen Menschen im Kaffeeanbau zu unterstützen, entstanden zahlreiche Stadtkaffees im Rahmen der lokalen Agenda 21.

Preise ohne Pokern.

Die Organisation der Weltläden und ihrer zahlreichen in- und ausländischen Kooperationspartner trägt dazu bei, dass die Kleinbäuerinnen und -bauern gerechte Preise für ihr Rohprodukt erzielen. Aber auch die Arbeitskräfte auf den Kaffeefeldern sollen im Preis- und Gewinnpoker nicht leer ausgehen, sondern menschenwürdig arbeiten, leben, sich ernähren und bilden können.
 

Einfach fair gehandelt

Das wachsende Bewusstsein über die Benachteiligung der Länder des Südens im Welthandel führte in den 1970er-Jahren zur Entwicklung des Konzepts des „Fairen Handels“, einer partnerschaftlichen Handelsbeziehung mit Kleinproduzent*innen rund um den Globus. Die Hauptverkaufsstellen fair gehandelter Produkte sind nach wie vor die Weltläden, die Fachgeschäfte für Fairen Handel. Seit 1992 mit der Einführung des „Fairtrade“-Siegels sind auch Supermärkte, Drogerien und seit 2006 sogar Discounter zu den Verkaufsstellen hinzugekommen.
 
Die Organisation der Weltläden und ihrer zahlreichen in- und ausländischen Kooperationspartner trägt nicht nur dazu bei, dass die Kleinbäuerinnen und -bauern gerechte Preise für ihr Rohprodukt erzielen, sondern in jeder Hinsicht menschenwürdig arbeiten, leben, sich ernähren und bilden können.
Im Fairen Handel stehen direkte Kontakte zwischen Produzent*innen und Konsument*innen im Mittelpunkt. Der Kaffee für den Hamburger Fairmaster kommt zu einem Großteil von der nicaraguanischen Kooperative Cosatin, außerdem von ähnlichen Kooperativen in Mexico und Guatemala.